Sprechfunk als Hilfsmittel für die Feuerwehren
/Damit die erforderliche Hilfe möglichst schnell und gezielt geleistet werden kann, sind die Feuerwehren seit Jahren mit Sprechfunkgeräten ausgestattet. Diese Funkgeräte sind in zwei unterschiedliche Gerätekategorien eingeteilt, abhängig vom Wellenbereich in dem sie arbeiten, und dürfen nur von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Abk. BOS) verwendet werden, zu denen neben Polizei, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Bundesgrenzschutz, etc. auch die Feuerwehren gehören.
Der 2-Meter-Wellenbereich (2m-Band) ist in erster Linie für die Kommunikation der Einsatzkräfte untereinander an der Einsatzstelle vorgesehen. Es werden hier überwiegend Handfunkgeräte verwendet. Diese Geräte ermöglichen eine Sprechverbindung von der Einsatzleitung vor Ort mit den einzelnen Löschgruppen. Bei größeren Einsätzen mit mehreren Feuerwehren sind diese Kanäle oft überlastet, weshalb hier verstärkt auf Funkdisziplin zu achten ist (jeder Teilnehmer muss warten, bis der Funkkanal frei ist, bevor er sprechen darf). Die Entfernung zwischen den einzelnen Funkteilnehmern liegt hier in der Regel bei weniger als einem Kilometer. Da die Stromversorgung von Handfunkgeräten aus wiederaufladbaren Akkus erfolgt, würde auch die Betriebszeit von ca. 2-4 Stunden (abhängig vom Funkverkehr) bei höheren Sendeleistungen wesentlich reduziert.
Die zweite Kategorie von Funkgeräten arbeitet im 4-Meter-Wellenbereich (4m-Band). Hierbei handelt es ich überwiegend um fest eingebaute Fahrzeugfunkgeräte, die von der Fahrzeugbatterie versorgt werden und eine externe Antenne benötigen. Diese Funkgerätetypen sind aber auch bei den Erst- und Nachalarmierenden Stellen (Polizei-Inspektionen und Feuerwachen) installiert. Sie dienen in erster Linie zur Verständigung mit den Alarmauslösenden Stellen sowie mit weiteren anrückenden Fahrzeugen. Hierbei steht für alle Feuerwehren innerhalb eines Landkreises nur ein Funkkanal zur Verfügung, weshalb auch hier äußerste Funkdisziplin erforderlich ist. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt ebenfalls auf dem 4m-Band-Funkkanal des Landkreises.
Bei jeder Feuersirene ist ein Sirenensteuerempfänger installiert, der ständig den Funkkanal mithört. Geht ein Notruf bei einer der Polizeidienststellen ein, werden die erforderlichen Sirenen von einem Alarmgeber durch bestimmte Tonfolgen ausgelöst. Die Sirenensteuerempfänger jeder Feuerwehr sind hierbei auf feste Tonfolgen eingestellt. Erkennt der Empfänger, dass seine Tonfolge durchgegeben wurde, schaltet er die Sirene ein, die dann aufheult.
Viele Feuerwehren sind mit stiller Alarmierung ausgestattet. Bei kleineren Einsätzen, bei denen nicht alle Feuerwehrleute erforderlich sind, werden nur die Meldeempfänger ausgelöst. Es handelt sich hierbei um kleine Funkempfänger in Zigarettenschachtelgröße, die die Feuerwehrleute bei sich tragen. Diese Empfänger hören ebenfalls ständig auf dem 4m-Band-Funkkanal mit und reagieren auf die gleichen Tonfolgen wie die Sirenen. Sobald die Tonfolge der entsprechenden Feuerwehr am Funk zu hören ist, ertönt bei den Meldeempfängern ein Alarmton. Im Idealfall sollten Funkverbindungen mit Geräten des 4m-Bands von jedem Ort zu jedem anderen Punkt innerhalb des gleichen Landkreises möglich sein. Für den Feuerwehrfunkkanal des Landkreises Erlangen-Höchstadt wurde zur Sicherstellung der flächendeckenden Funkversorgung ein Gleichwellen-funknetz mit insgesamt drei Stationen in Betrieb genommen. Da Meldeempfänger wegen ihrer kleinen Bauweise nur im Umkreis von ca. 5 Km um eine Relaisstelle einigermaßen sicher auslösen, hat sich durch diese Maßnahme auch die Alarmierungssicherheit bei stiller Alarmierung wesentlich verbessert. Die analoge Übertragungsprinzip der bisher eingesetzten Geräte beruht auf einem ca. 40 Jahre alten Entwicklungsstand, mit dem aber auch neu beschaffte Geräte arbeiten müssen, da sonst keine Verbindung zu älteren Geräten möglich ist.
Seit einigen Jahren wird an der Entwicklung eines Europaweiten digitalen Funksystems für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gearbeitet, das die bisherigen Funksysteme ablösen soll. Damit können unterschiedliche Funkgruppen gebildet werden (alle zu einem Einsatz alarmierten Kräfte in eine Gruppe, die eines weiteren Einsatzes in eine zweite Gruppe), wobei sich die Gruppen gegenseitig nicht stören. Auch die Durchwahl von Funkgeräten ins Telefonnetz soll damit möglich werden. Die Einführung des neuen Systems ist jedoch mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden, da flächendeckend eine große Anzahl untereinander vernetzter Sendestationen zu errichten sind, und alle bisher eingesetzten Funkgeräte ausgetauscht werden müssten.
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