Das 125jährige Gründungsjubiläum unserer Feuerwehr vom 23. Bis 26. Mai 2003 sollte richtig gefeiert werden. Nach einigen Gesprächen mit verschiedenen Festveranstaltern trafen wir die risikoreiche Entscheidung, das Fest in Eigenregie durchzuführen. Unser Fest liegt nun schon einige Zeit zurück. Wir haben keinen großen Reibach damit gemacht, können aber trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Die Zeit der Planung war nicht einfach, das begann schon bei der Suche nach zugkräftigen Künstlern. Dabei half uns die Künstleragentur Herath, die uns bereits beim Hundertjährigen zur Seite stand. Die Wunschgruppen waren schnell gefunden, doch nicht so leicht zu haben. So war es eine herbe Enttäuschung, dass uns das Komiker-Duo Heißmann und Rassau eine Absage erteilte. Mit diesen beiden, so hofften wir, hätten wir das Zelt am Montag voll bekommen. Mit Herbert und Renate, dem „fränkisch zänkischem Ehepaar“ boten wir ein nicht weniger interessantes Programm. Diejenigen, die dabei waren, können das sicherlich bestätigen. Auch die beiden Künstler waren von diesem Abend sehr angetan. Eigentlich hätten sie, wie Renate bemerkte, Bedenken gehabt, in einem Festzelt zu spielen. Am Ende der Aufführung waren sie sowohl vom Publikum als auch von der Professionalität der Veranstaltung aufs äußerste positiv überrascht. Leider war unser Zelt bei dieser gelungenen Darbietung nur zur Hälfte gefüllt.
Die Wahl der Rockgruppe stand im Vorfeld ebenfalls unter keinem guten Stern. Man hörte da so allerlei Widersprüchliches. Mal wäre die Band die absolute Spitze, dann munkelte man über eine Auflösung. Zudem stellte sich heraus, dass bei der Feuerwehr in Dormitz drei Wochen vor uns die gleichen Gruppen auftreten. Zu Beginn des Abends sah man doch das eine oder andere skeptische Gesicht in unseren Reihen. Wie würde das Ganze laufen?
Was dann aber tatsächlich auf uns zukam, das hätten wir im Leben nicht gedacht. Wer dabei war, weiß von was ich rede. Mit so einem Andrang hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Die Kameraden an den beiden Eingangskassen riefen nur noch nach Wechselgeld. Heiner im Festbüro wusste teilweise nicht mehr, woher er das noch nehmen sollte. Alle Möglichkeiten im Umkreis wurden ausgeschöpft. Aber nicht nur am Eingang ging es rund. Auch die Bar platzte aus allen Nähten, obwohl sie doch wirklich großzügig bemessen war, um nicht zu sagen, zu diesem Zeitpunkt die bisher Größte im Landkreis. Zum Glück hatte Günter sich rechtzeitig darum gekümmert, dass er jederzeit Nachschub holen konnte. Das war dann auch dringend notwendig. Trotz dieser Menschmassen und trotz der Menge an Alkohol, die an diesem Abend floss, gab es für den anwesenden ASB lediglich ein einziges Opfer zu versorgen. Es sollen zwar noch mehr gewesen sein, die aber anscheinend anderweitig Hilfe erhielten. Auch die Band selbst war begeistert, was nicht zuletzt mit der Lage des Zeltes begründet wurde. (O-Ton des Tontechnikers: „Endlich kann ich mal richtig aufdreh‘n“). Im Nachhinein betrachtet, war der Standort einfach optimal, obwohl die Planung längere Zeit etwas anderes vorsah.
Ein großes Dankeschön an den Schützenverein für die kurzfristige und vor allem großzügige Nutzung des Schützenheimes und des umliegenden Geländes. Wo sonst hätte sich der anwesende Schausteller auch besser ausbreiten können, als auf dem geschotterten Parkplatz. Wenn es auch im Vorfeld einige Differenzen mit ihm gab, bot er doch für die Kinder eine willkommene Abwechslung.
An dieser Stelle geht unser besonderer Dank auch an Wilfried Funke. Er hat uns das Gelände nicht nur überlassen, sondern auch speziell für diesen Zweck hergerichtet. (Hinterher war es dann von den vielen Fahrzeugen „hergerichtet“). Außerdem konnte die große Schauübung am Samstag nachmittag ebenfalls auf seinem Grundstück durchgeführt werden.
Zu den Zillertalern am Samstag abend hatten wir eigentlich etwas mehr Publikum, vor allem von außerhalb, erwartet. Aber anscheinend sind die Fan-Clubs auch nicht mehr so zahlreich vertreten. Sehr erfreut hat es uns deshalb, zu sehen, wie sehr die Dorfbevölkerung zu ihrer Feuerwehr steht. Es waren sicherlich einige dabei, die nicht unbedingt wegen der Musik kamen.
Auch am Sonntag hatte man das Gefühl, das ganze Dorf ist auf den Beinen. Dieser Tag verlangte den Organisatoren alles ab. Schon beim Festgottesdienst, als der Posaunenchor spielte und die Anwesenden den Worten der Pfarrer und den Liedern des Gesangvereins lauschten, herrschte im Hintergrund hektische Betriebsamkeit.
Während sich das Zelt zum Frühschoppen und dann zum Mittagessen immer mehr füllte, saßen die 10 Ehrendamen beim Friseur Behn und Utz in Adelsdorf und wurden dort unentgeltlich frisiert. Die Mädchen waren zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich aufgeregt. Endlich durften sie ihre Festgarderobe zeigen. Nachdem sich die Auswahl derselben ziemlich schwierig gestaltete, war man auf die Reaktionen der anderen gespannt. Es zeigte sich, dass wir gut gewählt hatten und mit Recht stolz auf unsere Ehrendamen sein durften. (Wie stolz, zeigte sich Wochen später, als beim Bericht über den Festzug in Adelsdorf ein Bild unserer Mädchen in der Zeitung erschien!). Sie machten ihre Sache großartig. War es doch nicht einfach, den Festzug ohne musikalische Unterstützung anzuführen und im Gleichschritt zu halten. Das hätten wir gerne anders gehabt, aber leider konnten wir nur sechs Musikkapellen verpflichten. Bei 80 Vereinen mit ca. 1400 Personen, den eigenen Verein und die Ehrengäste noch nicht mitgerechnet, mussten wir einfach Kompromisse eingehen. Spontan erscholl Gesang aus den Reihen der Harmonie, der das Ganze etwas aufmunterte.
Aufmunterung konnten wir auch brauchen, wenn wir zum Himmel sahen. Die Wolken zogen ständig um uns herum, wurden aber anscheinend vom Wind immer wieder durcheinander gebracht, so dass es zum Glück nicht regnete. Später kam sogar die Sonne wieder raus.
Enttäuschungen gab es bei zweien der 56 Tafelträger. Bei einem hatte der Verein keine Tafel dabei, beim anderen tauchte der Verein erst gar nicht auf. Wie sich im Nachhinein herausstellte, suchte uns diese Feuerwehr in Neustadt an der Aisch, statt in Neuhaus.
Die Feierlichkeiten zu unserem Fest begannen allerdings schon früher. Am 29. März 2003 fand der Festkommers statt. Anfänglich gingen wir von 80-100 Teilnehmern aus und wollten das Ganze im Schützenheim abhalten. Bei den Anmeldungen stellte sich heraus, dass wir mit ca. 160 Gästen rechnen müssten. Da sehr viele Ehrungen auf dem Programm standen und aus den eigenen Reihen nochmals ca. 140 Personen erwarten wurden, wurde es nötig, auf den Saal des Sportheimes auszuweichen. Sinnigerweise stand dort bereits die Bühne von den Theaterproben, was sich für uns als großer Vorteil erwies. Setzten sich dadurch doch sowohl der Gesangverein, als auch die Festredner wirkungsvoll in Szene. Auch die Ehrungen erhielten dadurch einen feierlichen Rahmen und konnten zügig durchgeführt werden. Um Missverständnisse auszuräumen, soll hierbei noch bemerkt werden: Für die Nutzung des Saales und die Bedienung erhielt der TSV die gesamten Einnahmen der Bewirtung. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, unsererseits beim Festkommers des TSV unentgeltlich mitzuhelfen.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass wir von einem gelungenen Fest reden können.
BILDERGALERIE:
Festkommers